Drei unter einem Dach
Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie
Bei uns erfahren Sie eine ganzheitliche Betrachtung mit individuellen Therapieangeboten für jedes Alter. Das Therapiezentrum Dreiklang bietet Hilfe und Beratung für jede Altersgruppe vom Säugling bis zum Erwachsenen.
Was ist Logopädie?
Die Logopädie richtet sich an Menschen aller Altersgruppen mit Sprachstörungen, Sprechstörungen, Stimmstörungen, Hörstörungen und Schluckstörungen. Diese können angeboren sein oder erst im Verlauf des Lebens auftreten. (Eine Auflistung der einzelnen Indikationen finden Sie hier)
Die Kommunikation und die Nahrungsaufnahme zählen zu den grundlegenden Bedürfnissen jedes Menschen. Sie sind wichtige Voraussetzungen, um sich wohlzufühlen und am Alltag teilzunehmen.
Aufgabe der Logopädie ist es, Patienten und Patientinnen und ihre Angehörigen in diesen Bereichen zu unterstützen und zu beraten.
Bei der Gestaltung der logopädischen Therapie werden sowohl Einflussfaktoren berücksichtigt, welche die Kommunikationsfähigkeit oder Nahrungsaufnahme erschweren als auch die Ressourcen der Patienten und Patientinnen und ihres Lebensumfeldes.
Nicht zuletzt werden individuelle Interessen in die logopädische Therapie einbezogen. Gemeinsam werden Ziele formuliert, welche dann in mehreren Teilschritten erarbeitet werden.
Um Fähigkeiten zu erlernen, zu verbessern und wieder herzustellen aber auch Beeinträchtigungen so gut wie möglich auszugleichen, stehen verschiedene therapeutische Möglichkeiten und auch Hilfsmittel zur Verfügung. Zusammen wird erprobt und ausgewählt, welche hiervon am besten geeignet sind.
Häufig ist es sinnvoll verschiedene logopädische und weitere therapeutische Möglichkeiten zu kombinieren und so eine individuelle Lösung für die Patienten und Patientinnen zu entwickeln. Daher besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Ergotherapie und Physiotherapie.
Zudem legen wir Wert auf den interdisziplinären Austausch mit Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen, Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen, Pädagogen und Pädagoginnen, Ärzten und Ärztinnen sowie Hilfsmittelversorgern und Hilfsmittelversorgerinnen.
Methoden und Technikenin der Logopädie
Unterstützte Kommunikation:
Die meisten Menschen nutzen die gesprochene Sprache, um sich auszudrücken und mit Anderen in Kontakt zu treten.
Die Unterstützte Kommunikation bietet alternative Möglichkeiten für Menschen aller Altersgruppen, denen die gesprochene Sprache nicht oder nur begrenzt zur Verfügung steht.
Inhalt der logopädischen Therapie ist es, geeignete Formen der unterstützten Kommunikation zu finden sowie deren Anwendung zu erproben und zu erlernen.
Hierfür benötigen unterstützt kommunizierende Menschen viele Übungsmöglichkeiten. Die Kommunikation kann zudem dadurch verbessert werden, dass die sprechenden Kommunikationspartner ihr Gesprächsverhalten anpassen. Dieser Lernprozess wird in der logopädischen Therapie unterstützt und begleitet.
Ziel ist es, je nach individuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten, einen Zugang zur Kommunikation, Sprache und Schriftsprache zu schaffen und somit die Verständigung im Alltag zu verbessern.
Die Auswahl der Kommunikationsmittel orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer und den Gegebenheiten in ihrem Umfeld. Um Kommunikationshilfen bestmöglich an die Motorik und Wahrnehmung der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen, besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Physiotherapie und Ergotherapie.
Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation sind:
· Körpereigene Kommunikationsformen: z.B. Zeige- und Blickbewegungen, Mimik, Gestik und Gebärden)
· Nicht-elektronische Kommunikationshilfen: z.B. Realgegenstände, Bilder und Fotos, Symbolkarten, Bildkarten, Kommunikationstafeln oder -ordner
· Elektronische Kommunikationshilfen: z. B. „sprechende Tasten“, Sprachausgabegeräte sogenannte „Talker“
· eine Kombination verschiedener Kommunikationsmittel
Psycholinguistisch orientierte Phonologisch-Therapie P.O.P.T:
Die Psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie (P.O.P.T.) richtet sich an Kinder mit phonologisch bedingten Aussprachestörungen. Hierbei werden Sprachlaute und Silben durch andere ersetzt oder ausgelassen (z.B. Schule > „Sule“, Tasche > „Tasse“). Ursache sind Schwierigkeiten in der Wahrnehmung und Verarbeitung von Sprachlauten.
In der Therapie erlernen die Kinder spielerisch und Schritt für Schritt Laute zu erkennen, zu unterscheiden und richtig einzusetzen. Zum Einsatz kommen hierbei Symbole, welche für die einzelnen Laute stehen (z.B. die Schlange für das „ss“, die Dampflock für das „sch“ etc.). Die einzelnen Übungen werden in unterschiedliche Spiele eingebunden, welche die Interessen des Kindes aufgreifen.
Ziel ist es Verständlichkeit der Aussprache zu verbessern.
Die psycholinguistisch orientierte Phonologie-Therapie lässt sich, je nach den Bedürfnissen des Kindes, gut mit anderen Therapieansätzen aus diesem Bereich verbinden.
Neurofunktions!therapie (NF!T) nach Elke Rogge:
In der Neurofunktionstherapie werden durch das Trainieren der Mund-, Kiefer-, Zungen- und Wangenmuskulatur wichtige Grundlagen für das Essen und Trinken, Schlucken sowie für die Lautbildung, eine gesunde Zahnstellung und die Entwicklung der Gesichtsstrukturen gelegt.
Im Therapiebereich „Mund“ setzt die Neurofunktionstherapie an den Primärfunktionen des Mundes, dem Saugen, Beißen/Kauen, Schlucken und Atmen an.
Es werden sowohl die sensorischen (Fühlen) als auch die motorischen (Bewegung) Fähigkeiten verbessert.
Besonders ist hierbei, dass die Übungen ohne sprachliche Anweisungen auskommen. So können auch dann positive Effekte bei Menschen erzielt werden, denen eine aktive Mitarbeit nicht möglich ist. Alle Übungen werden rhythmisch ausgeführt und sprachlich in Form von Liedern und Reimen begleitet.
Ziel der Therapie kann die Verbesserung, die Wiederherstellung oder der Erhalt von Funktionen sein.
Neben dem Therapiebereich „Mund“ umfasst drei weitere Teile: Körper, Augen und Hände. Es kann komplett oder in Teilbereichen eingesetzt werden und ist für Menschen aller Altersgruppen geeignet.
Angewendet wird die Neurofunktionstherapie beispielsweise bei:
· Aussprachestörungen
· myofunktionellen Störungen (Zungenfehlfunktion)
· Störungen der Nahrungsaufnahme
· Mundatmung, verlegter Nasenatmung
· vermehrtem Speichelfluss
· Gewohnheiten wie Daumenlutschen, Nägelkauen
· Zähneknirschen
· Zahn- und Kieferfehlstellungen, Unterstützung einer kieferorthopädischen Behandlung
Das Therapiekonzept TAKTKIN®:
TAKTKIN® ist ein logopädischer Ansatz zur Behandlung von sprechmotorischen Störungen (z.B. Sprechapraxien) bei Kindern und Erwachsenen.
Besteht eine Sprechapraxie, fällt es der betroffenen Person schwer mit dem Sprechen zu beginnen und die für das Sprechen notwendigen Bewegungsabläufe richtig zu planen und koordiniert auszuführen. Dadurch ist das Sprechen oft schwer verständlich.
In der Therapie verdeutlichen gezielte Berührungen am Kiefer, im Gesicht und am Mundboden den Patientinnen und Patienten, wie sie Sprechbewegungen ausführen sollen. Die Therapeutin oder der Therapeut spricht gleichzeitig mit. So erfolgt die Hilfestellung über drei verschiedene Sinneskanäle: das Sehen, das Hören und das Spüren.
Die Therapie greift die Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten auf und versucht diese zu erweitern. Das Ziel dabei ist, dass das Sprechen verständlicher und anstrengungsfreier gelingt.
Castillo-Morales-Konzept:
Die orofaziale Regulationstherapie (ORT; heute „Castillo-Morales-Konzept") wurde von dem argentinischen Rehabilitationsarzt Castillo Morales entwickelt.
Im Gesichtsbereich wird der Muskeltonus durch Druck, Zug und Vibration reguliert. Die Therapie dient der Verbesserung für Aktivitäten wie Saugen, Schlucken, Kauen und Speichelflusskontrolle und unterstützt die Haltung, Position und Bewegung, um handeln zu können.
Später wurde die Verbesserung der Haltung des gesamten Körpers unter dem Begriff „neuromotorische Entwicklungstherapie“ mit einbezogen. Heute wird beides unter dem Begriff „Castillo-Morales-Konzept“ zusammengefasst.
Diese Therapieform eignet sich für Früh- und Neugeborene mit Saug- und Schluckstörungen, für Kinder mit retardierter sensomotorischer Entwicklung und Mehrfachbehinderungen. Sie eignet sich ebenso für Erwachsene mit u.a. Fazialisparesen, Dysphagie und Schädel-Hirn-Trauma.
An diesen Standorten bieten wir dieses Angebot an.
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