
#osnafueralle
Osnabrück als Inklusionsstadt?!
Rampen anstatt Treppen, breite Türen und absenkbare Busse – das sind alles gute Ansätze. Aber Barrierefreiheit bedeutet viel mehr als das. Seit nun schon 30 Jahren finden rund um den 5. Mai - dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen bundesweit Aktionen statt. Vieles hat sich schon getan. Aber: es gibt immer noch viel zu tun. Bereits im letzten Jahr sind wir gemeinsam mit verschiedenen Inklusionsvertreter aus Stadt und Landkreis Osnabrück mit #osnafueralle gestartet. Wir nehmen Menschen, Orte, Veranstaltungen und mehr in den Fokus mit dem Ziel, Barrieren zu erkennen und so weit wie möglich aufzulösen. Denn: Wir wünschen uns eine Stadt, in der alle Menschen miteinander leben können und dürfen.
Osnabrück soll #ortefueralle sein. Eben #osnafueralle.
Jetzt geht's wieder los: wir starten passend zum 5. Mai wieder mit neuen Aktionen und machen so Tempo für Inklusion.
Denn eins ist klar: Barrieren verhindern Inklusion. Sind Orte, Räume oder auch Kommunikationsmittel nicht barrierefrei, wird für viele Menschen die Teilhabe am kulturellen und politischen Leben, an der Arbeitswelt und in der Freizeit erschwert oder gar ganz verhindert. Und: Barrierefreiheit nutzt allen – Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, Senioren, Kindern, Eltern, Menschen, die vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und auch Menschen, die der deutschen Sprache nicht und nur zum Teil mächtig sind oder auch die, die nicht oder kaum lesen können.
Also: lasst uns gemeinsam mehr dafür tun, dass unsere schöne Heimatstadt Osnabrück zur Inklusionsstadt wird. Macht mit bei unserem Barriere-Check!
Sei dabei! Mach mit!
Aufruf zum Barriere-Check
Auch wenn in Osnabrück schon an vielen Stellen geschraubt wurde und wird, ist Barrierefreiheit immer noch ein großes Thema.
Was ist für dich in deinem Alltag die größte Barriere? Was oder wer bremst dich aus? Wie wird deiner Meinung nach Osnabrück zur Inklusionsstadt?
Verrate es es und poste deinen Beitrag unter den Hashtags #osnafueralle und #ortefueralle. Wer nicht digital unterwegs ist, kann uns seine Barriere auch gerne persönlich verraten. Kommt einfach zu uns in den einBlick am Domhof 2 und füllt unsere Statementkarte aus. Dann übernehmen wir den Post auf den sozialen Netzwerken.
Schön war's:
Inklusionstag am 30.04.2022 auf dem Domvorplatz
Ca. 1,6 Mio. Menschen in Deutschland sind auf einen Rollstuhl angewiesen. Ungefähr 2 Mio. Menschen nutzen einen Rollator und noch einmal ca. 2 Mio. einen Kinderwagen. Doch: nur öffentliche Einrichtungen sind verpflichtet, barrierefrei zu sein. Restaurants, Läden oder auch Arztpraxen nicht. Von Rampen, Türöffnern und Co fehlt oft jede Spur. Auch in Osnabrück hapert es noch an vielen Stellen mit der Umsetzung von Teilhabemöglichkeiten und Barrierefreiheit. Und nicht nur Menschen, die auf Rollstuhl, Rollator oder auch Kinderwagen angewiesen sind, werden ausgeschlossen. Auch Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung haben es im Alltag oft schwer, weil sie auf Barrieren stoßen.
Aber: wie fühlt es sich eigentlich an, wenn mein Körper nicht mehr so kann, wie ich will? Wie lange brauche ich für ganz alltägliche Dinge, wenn ich sie nicht mehr wie gewohnt durchführen kann? Das haben viele Menschen an unserem Inklusionstag ausprobiert.
Am 30.04.2022 von 10 - 14 Uhr konnten Interessierte auf dem Domvorplatz mitten in der Osnabrücker Innenstadt an verschiedenen Stationen selbst erleben, wie es sich anfühlt, den Alltag mit einer Beeinträchtigung bewältigen zu müssen. Vom Rollstuhl-Parcours über einen Hindernislauf im Altersanzug bishin zu blinden Geschicklichkeitsspielen waren viele bunte Mitmach-Aktionen dabei. Viele Menschn von jung bis alt haben diesen Perspektivwechsel ausprobiert und sich ganz nebenbei über die Heilerziehungspflege-Ausbildung sowie über das Ehrenamt und auch die verschiedenen Freiwilligendienste informiert. Auch die geballte Ladung an Informationen rund um verschiedene Hilfs- und Unterstützungsangebote für betroffene Menschen und ihre Angehörigen fanden viel Anklang.