Psychiatrische häusliche Krankenpflege

Ambulante psychiatrische Pflege in der eigenen Wohnung

Wenn es im Alltag zu viel wird oder die bisherige Hilfe nicht mehr ausreicht.
Wenn ein Krankenhausaufenthalt vermieden oder verkürzt werden soll.

Therapeut und Klientin im vertraulichen Gesrpäch

Psychiatrische häusliche Krankenpflege

Das Angebot ist eine ergänzende Behandlungsmaßnahme. Diese wird von Ihrer Krankenversicherung übernommen.

Sie kann von Ihrem Facharzt, ggf. von Ihrem Hausarzt oder Ihrem Psychoherapeuten verordnet werden.

Das Besondere an der Psychiatrischen häuslichen Krankenpflege ist die Kombination aus menschlicher (persönlicher) und therapeutischer Beziehung.

Die Psychiatrische häusliche Krankenplfege in einem Flyer

Für Sie erreichbar

Hilfe zur Selbsthilfe

- Klärung Ihrer Möglichkeiten

- Zusammenarbeit mit Ihrem Arzt

- Sicherheit und Entlastung

- Unterstützung im Alltag und in Krisen

- Schaffung von Strukturen und Beziehungen

- Entwicklung weiterer Individueller Hilfen

Unser Team

besteht aus erfahrenen Pflegefachkräften mit sozialpsychiatrischer Weiterbildung.

Die Psychiatrische häusliche Krankenpflege kooperiert mit allen psychiatrisch tätigen Institutionen und Netzwerken in Stadt und Landkreis Osnabrück.

Wir sind Netzwerkpartner in der Integrierten Versorgung.

Entlassung - und nun ?

Eine hilfreiche Möglichkeit, die sich gut an den stationären Aufenthalt anschließen lässt, bietet die Psychiatrische häusliche Krankenpflege.

Was genau ist Psychiatrische häusliche Krankenpflege (PHKP)?

Psychiatrische häusliche Krankenpflege ist eine Sonderform der häuslichen Krankenpflege und Bestandteil der Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nach dem fünften Sozialgesetzbuch (SGB V, § 37). PHKP soll Krankenhausaufenthalte vermeiden oder verkürzen helfen und die Ziele der ärztlichen Behandlung sichern bzw. unterstützen. Die Zusammenarbeit basiert dabei auf Freiwilligkeit und der aktiven Mitarbeit des betroffenen Menschen und kann jederzeit (ohne Nachteile) beendet werden.

In der Regel finden die Leistungen im häuslichen Umfeld statt, um den Menschen mit psychischen Störungen in Krisen bzw. akutem Krankheitserleben ein würdiges, eigenständiges Leben in ihrem gewohnten Lebenszusammenhang zu ermöglichen. Das persönliche und soziale Umfeld wird in der PHKP–Arbeit einbezogen, um die sozialen Bezüge zu stärken, Netzwerke aufzubauen bzw. zu reaktivieren. In der derzeitigen Situation sind auch Videokonferenzen möglich.

Grundlage der PHKP ist der Aufbau einer tragfähigen professionellen Beziehung, ohne die weitere Maßnahmen und Tätigkeiten kaum oder nur schwer möglich sind.

Psychische Erkrankungen gehen oft mit einer Beziehungsstörung einher. Diese bewirkt, dass viele psychisch erkrankte Menschen sehr isoliert leben und nicht mehr in der Lage sind, für sie lebensnotwendige Kontakte zu knüpfen.

Deshalb kommt in der PHKP dem Beziehungsprozess als notwendige Basis und als Methode eine besondere Bedeutung zu. PHKP ist nach dem Bezugspflegesystem organisiert. Allen Patientinnen und Patienten werden feste Mitarbeitende über den gesamten Verordnungszeitraum zugeordnet.

Dabei wird der Fokus von der »Symptomminderung« auf die »Lebensziele und die Lebensqualität der Patienten« verschoben. Die PHKP der HHO orientiert sich dabei an der S3 Leitlinie der Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) und den Grundsätzen des Recovery Modells.

Inhalte und Tätigkeiten der PHKP sind die Feststellung und Dokumentation des Hilfebedarfs, die Krankenbeobachtung, Krisenerkennung und –bewältigung, Psychoedukation, sowie der eigenverantwortliche Umgang mit Medikamenten. Des Weiteren die Unterstützung bei der Bewältigung von Alltagsanforderungen, Schaffung von Tagesstruktur, Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und Unterstützung (Sicherung) der ärztlichen Behandlung.

Differenzierte Tätigkeitsinhalte der PHKP wurden von der Bundesinitiative ambulante psychiatrische Pflege (BAPP) beschrieben.

Die Planung der psychiatrischen Pflegemaßnahmen orientiert sich an den individuellen Ressourcen und Problemen, d.h. die Behandlungspflege wird (personenzentriert)  mit dem betroffenen Menschen durchdacht, geplant, durchgeführt ausgewertet (Evaluation). Die gesamte Patientendokumentation geschieht als Live Dokumentation – also gemeinsam!

Neben der Ambulanten Assistenz und der Ambulanten Pflege zählt die PHKP seit 2010 zu den ambulanten Angeboten der Wohnen gGmbH der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück. Eine Vernetzung untereinander und im jeweiligen Sozialraum, sowie die personenzentrierte Erbringung der Dienstleistungen ermöglicht eine individuelle Unterstützung der begleiteten Menschen.

 

Wer darf verordnen und wie lange?

PHKP darf von folgenden Berufsgruppen verordnet werden: Fachärztin oder Facharzt für Nervenheilkunde, Neurologie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie, Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie, psychologische PsychotherapeutInnen.

Die Verordnung durch eine hausärztliche Praxis erfordert eine vorherige Diagnosesicherung durch eine Fachärztin oder Facharzt / Fachkrankenhaus oder einen Psychotherapeuten.

Eine Zuzahlung an die jeweilige Krankenkasse zur PHKP ist notwendig, wenn keine Zuzahlungsbefreiung vorliegt.

Dabei muss die Genehmigung nicht abgewartet werden, die PHKP kann (bis zu einer Entscheidung der Krankenkasse) sofort beginnen.

Bis zu 14 Std. wöchentlich, ggf. auch an den Wochenenden, finden bedarfsorientierte Besuche von psychiatrischen Fachpflegekräften statt. Der Zeitraum der PHKP ist in der „Regelversorgung“ konzeptionell bis zu vier Monate verordnungsfähig (keine dauerhafte Krankenkassenleistung), sowie bis zu mehreren Jahren in der „besonderen (integrierten) Versorgung“.

Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Tisch und unterhalten sich.
Urkunde des IVP-Qualitätssiegel 2021