Woche des Sehens

08.10.2024

Vom 8. bis zum 15. Oktober findet jährlich die Woche des Sehens statt. Das Motto in diesem Jahr lautet: Klar sehen - ein Ziel weltweit. Auch der Osnabrücker Regionalverband des Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. und die HHO beteiligen sich mit einer gemeinsamen Aktion.

Frau mit Sonnenbrille und Blindenabzeichen ist draußen unterwegs
Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung - ein Film zur Unterschiedlichkeit von Sehbehinderungen

Sehbehinderung
ist nicht gleich Sehbehinderung

Vom 8. bis zum 15. Oktober findet jährlich die Woche des Sehens statt. Menschen, die von einem Sehverlust betroffen sind, soll durch verschiedene Angebote und Aktionen Mut gemacht werden und sie unterstützen. Durch Sensibilisierung und Aufklärung soll außerdem dazu beigetragen werden, auf die individuellen Herausforderungen sehbeeinträchtigter Menschen in der Gesellschaft aufmerksam zu machen und so für mehr Verständnis zu sorgen. Denn: Sehbehinderung ist nicht gleich Sehbehinderung.

Auch der Osnabrücker Regionalverband des Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V. und die HHO beteiligen sich mit einer gemeinsamen Aktion. Am 10. Oktober - dem Welttag des Sehens - steht von 10 Uhr bis 14 Uhr das Blickpunkt-Auge-Mobil mitten in der Osnabrücker Innenstadt auf dem Domplatz. Hier gibt umfangreiche Informationen zu den verschiedenen Sehbeeinträchtigungen und Augenerkrankungen, Beratung bei drohendem Sehverlust und spannende Perspektivwechsel-Angebote.

Blickpunkt Auge:
Rat & Hilfe bei Sehverlust

Mit Makula-Degeneration und Retinitis Pigmentosa gehört der Graue Star zu den drei häufigsten Sehbehinderungen. Er zählt zu den sogenannten Volkskrankheiten, denn ab etwas 65 Jahren erhalten fast alle Menschen diese Diagnose. Bleibt der Graue Star unbehandelt, kann er zu Erblinden führen. Glücklicherweise gibt es verschiedene moderne Therapiemöglichkeiten, mit denen sich diese Augenerkrankung sehr gut behandeln lassen. Aber: nicht jede Augenkrankheit lässt sich heilen. Was also tun, wenn das Augenlicht schwindet?

Bereits seit 2022 findet immer am 2. Donnerstag im Monat von 10 Uhr bis um 14 Uhr das Blickpunkt Auge-Angebot im HHO-einBlick statt.

Ob es um Tipps und Tricks zur Alltagsbewältigung geht, um rechtliche und finanzielle Ansprüche, der sicheren Teilnahme im Straßenverkehr und Kennzeichnung oder um Berufstätigkeit mit Seheinschränkung geht, die Ratsuchenden profitieren hier vom Wissen anderer Betroffener.

„Nach einer augenärztlichen Diagnose stehen Betroffene vor einer schwierigen Lebenssituation. Sie benötigen nicht nur Information und Hilfe bei der Alltagsbewältigung, sondern auch jemanden, der sie versteht und zuhört.“

So Hilke Schauland, Schwerbehindertenvertreterin bei der HHO und Blickpunkt-Auge-Beraterin.

„Unser ehrenamtliches Berater-Team ist nicht nur gut ausgebildet – viele sind selbst Betroffene und können so aus eigener Erfahrung berichten und beraten.“

Ein Erlebnis, das Augen öffnet

Wie wichtig und wertvoll die eigene Sehkraft ist - das wird einem meist erst bewusst, wenn diese beeinträchtigt ist. Aber wie verändert sich das Sehen bei den verschiedenen Augenerkrankungen eigentlich? Und wie verändert sich das alltägliche Leben mit einer Sehbeeinträchtigung?

Wer scheinbar einfache Alltags-Aufgaben einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben möchte, sollte am 10. Oktober zum Blickpunkt-Auge-Mobil auf den Domplatz kommen. Denn das Team vom HHO-einBlick wird einzelne Stationen seines Wahrnehmungsparcours aufbauen - natürlich mit dem Fokus auf das Thema Sehen.

"Regelmäßig besuchen uns verschiedene Organisationen sowie Bildungs- und Sozialeinrichtungen, um sich auf diesen spannenden Perspektivwechsel einzulassen. Die Teilnehmenden erfahren am eigenen Körper, wie herausfordernd ein Alltag mit Einschränkungen sein kann. Dadurch kann ein ganz neues Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen entwickelt werden."

Berichtet Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutin Celina Vennemann von ihrer Tätigkeit als HHO-Markenbotschafterin im einBlick.

"Es wird sicherlich spannend, dieses besondere Angebot am 10. Oktober "auf die Straße zu bringen" und mit den Passanten in den Dialog zu kommen. Wir werden verschiedene "Dunkelerfahrungen" anbieten, bei denen die Sehkraft ganz oder auch nur teilweise beeinträchtigt wird. Ich bin mir sicher, dass dieses Erlebnis ohne visuelle Wahrnehmung dem ein oder anderen die Augen öffnen wird." Freut sich Celina Vennemann auf den Aktionstag.